Wie jedes Jahr scheint es auch wenige Wochen nach dem Saisonstart in die NFL so, als sei die heiße Phase nicht mehr allzu weit weg. Dies ist auch nicht ganz unberechtigt, wenn man bedenkt, dass die Saison kurz ist und sich die Chancen auf den Einzug in die Play-offs innerhalb weniger Wochen dramatisch verändern können. Der Super Bowl LIII findet am 19. Februar in Atlanta statt. Ein Rückblick auf die Ausgangslage vor Saisonstart sowie ein erstes Zwischenfazit zeigen, welche Teams ihrer Favoritenrolle bisher gerecht geworden sind und wer schon nach den ersten Spielen unter Druck steht.

Favoriten und große Gehälter

Vor Saisonbeginn gehörten die New England Patriots, die Green Bay Packers und die Pittsburgh Steelers zu den Favoriten. Außerdem rechneten sich die Philadelphia Eagles und die Atlanta Falcons Chancen auf die Vince Lombardi Trophy aus. Zudem wurden aufgrund der Veränderungen im Roster die Los Angeles Rams hoch gehandelt. Die Packers statteten Star-Quarterback Aaron Rodgers mit einem neuen Vierjahresvertrag aus, der ihm allein in dieser Spielzeit 80 Millionen US-Dollar einbringt. Die Favoritenrolle der Rams wurde auch dadurch untermauert, dass man Tackle Aaron Donald mit einem Mega-Kontrakt im Wert von 135 Dollar über sechs Jahre ausstattete, was ihn wiederum zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses zum bestbezahlten Defensivspieler aller Zeiten machte. Diesen „Titel“ verlor er jedoch nur wenige Tage später an Chicago Bears Linebacker Khalil Mack, der über die gleiche Vertragslaufzeit hinweg sechs Millionen Dollar mehr verdienen wird.

Nur zwei Teams mit perfektem Start

Nur zwei Teams starteten mit 4:0 Siegen perfekt in die Saison: Die Kansas City Chiefs und eben jene Los Angeles Rams. Die Rams eröffneten ihre Saison mit einem 33:13-Sieg bei den Oakland Raiders. Im ersten Heimspiel ließ man den Cardinals beim 34:0 keine Chance und gewann auch zwei engere Spiele im eigenen Stadion gegen die Chargers und die Vikings. Aufgrund des starken Rosters und dieses Saisonstarts ist es wohl keine Überraschung, dass die Rams auch weiterhin zu den Favoriten zählen. Dies wird zudem dadurch untermauert, dass derzeit Mitte Oktober Anbieter von Online-Wetten eine Quote von 4,33 auf einen Rams-Sieg ausloben sowie generell einen Champion aus der NFC West erwarten. Sollte dies tatsächlich der Fall sein, fällt es schwer, ein anderes Team als die Rams als Sieger zu sehen. Die Saison ist allerdings noch jung und zwei oder drei Verletzungen von Star-Spielern können auf einen Schlag alles verändern. Nichtsdestotrotz machen die Rams im zweiten Jahr unter Trainer Sean McVay einen gefestigten Eindruck.

Restliche Favoriten mit Problemen

So ziemlich alle anderen Teams, die vor Saisonbeginn zum Favoritenkreis zählten, starteten eher durchwachsen. Keines dieser Teams konnte in den ersten vier Spielen mehr als zwei Siege einfahren. Die Falcons verloren sogar drei ihrer ersten vier Begegnungen und müssten schon einen Lauf hinlegen, um die Chancen auf die Teilnahme am Super Bowl im eigenen Stadion aufrecht zu erhalten. Auch die Pittsburgh Steelers holten nur einen Sieg (bei zwei Niederlagen und einem Unentschieden). Die Vergangenheit hat jedoch gezeigt, dass eine Siegesserie Teams trotz schwieriger Starts schnell zu Play-off-Kandidaten machen kann. Letzten Endes sind die Ergebnisse der regulären Saison nur etwas Wert, wenn in den Play-off am Ende eine Bilanz von 3:0 (4:0 inkl. Wildcard game) steht.