Nun hat es auch die Los Angeles Rams erwischt. Das bis Woche 9 noch einzige ungeschlagene Team der aktuellen NFL-Saison verlor bei den New Orleans Saints mit 35:45. Damit sind die Hoffnungen der Mannschaft um Star-Quarterback Jared Goff auf eine perfekte Saison – eine Spielzeit, die ausschließlich aus Siegen besteht – vorbei. In der Regular Season gelang dies zuletzt den New England Patriots. Eine komplette „Perfect Season“ schaffte in der NFL-Geschichte überhaupt erst ein Team: 1972 gewannen die Miami Dolphins ohne eine einzige Niederlage den Super Bowl. Neben der Niederlage der Rams gab es bereits eine Woche zuvor erwähnenswerte Neuigkeiten aus Cleveland: Als erster Trainer der Saison wurde Browns Head Coach Hue Jackson entlassen.

 

New Orleans Saints via Twitter

 

Rams mit erster Niederlage

Die perfekte Bilanz der Los Angeles Rams ist Geschichte. Gegen die New Orleans Saints verloren die Rams mit 35:45 und mussten den ersten Rückschlag in einer bis dahin eindrucksvollen Saison hinnehmen. Das Team mit dem Deutschen Equanimeous St. Brown hatte seine Serie in der Vorwoche beim knappen Sieg gegen die Green Bay Packers noch gerade so ausbauen können. Im Mercedes-Benz Superdome von New Orleans reichte jedoch auch eine Aufholjagd der Rams nicht, um die erste Saisonniederlage zu verhindern. Die Partie begann mit drei Touchdowns – zwei davon für die Saints – im ersten Viertel gleich fulminant. So richtig los legten die Gastgeber dann jedoch erst im zweiten Viertel. Einem Touchdown der Rams ließen die Saints drei innerhalb von nur sieben Minuten folgen. Alleine Saints Running Back Alvin Kamara erzielte bis zur Pause drei Touchdowns und war zusammen mit Quarterback Drew Brees der überragende Akteur des Spiels. Brees gelangen vier Touchdown-Pässe und 346 Yards. Die Rams starteten trotz des 17:35-Pausen-Rückstandes eine Aufholjagd, wodurch sie den Spielstand egalisieren konnten. Die Szene des Spiels hatten sich die Saints jedoch für den Schluss aufgehoben. Nach einem Field Goal fand Brees mit einem 72-Meter-Pass Wide Receiver Michael Thomas, der knapp vier Minuten vor Schluss für die Entscheidung sorgte. Anschließend kopierte er einen kuriosen Torjubel aus dem Jahr 2003, indem er sich ein zuvor an der Torstangen-Polsterung platziertes altes Handy ans Ohr hielt. Für die Saints war es bereits der achte Sieg in Folge, wodurch man mit 8:1 die NFC South anführt. Die Rams stehen mit der gleichen Bilanz auf Platz eins der NFC West und sind nach wie vor bei den meisten Wettanbietern Favorit auf den Gewinn des Super Bowls. Mit einer Quote von 5,0 (Stand: 8. November) liegen sie damit vor den Kansas City Chiefs, den New England Patriots und eben besagten Saints, deren Chancen allesamt auf 6,5 beziffert werden. Die Chiefs verloren bisher ebenfalls nur eines ihrer ersten neun Spiele. Sollten die Rams am Ende den Super Bowl gewinnen, wird ihnen der Verlust ihrer weißen Weste wohl egal sein. Eine perfekte Bilanz in der Regular Season erreichten zuletzt die New Orleans Patriots. 18 Spiele – inklusive der Play-offs – gewannen die Patriots 2007. Im Super Bowl unterlagen sie jedoch den New York Giants. In der aktuellen Saison liegt die Bilanz der Patriots bei 7:2. In Woche 9 besiegte man die Packers dank eines starken letzten Viertels mit 31:17.

 

Los Angeles Rams via Twitter

 

Miami Dolphins als einziges Team der NFL-Geschichte mit perfekter Saison

Nach der Niederlage der Rams in New Orleans wird auch in dieser Saison keinem Team das gelingen, was in der Geschichte der NFL nur die Miami Dolphins schafften: Der Gewinn des Super Bowls mit ausschließlich Siegen – in der regulären Saison sowie in den Play-offs. Das war im Jahr 1972. Zum Team der Dolphins gehörten mit Quarterback Bob Griese und Running Back Larry Csonka auch zwei spätere Mitglieder der Pro Football Hall of Fame. In Woche 9 der aktuellen Saison stellten die Dolphins durch einen 13:6-Sieg gegen die New York Jets wieder einen positive Bilanz her. Zum Erreichen der Play-offs müsste man jedoch bis Saisonende konstantere Leistung zeigen. Nach dem Saisonstart mit drei Siegen in Folge folgten wechselhafte Ergebnisse. Der Erfolg gegen die Jets war erst der zweite Sieg in den letzten sechs Spielen. Eine perfekte Regular Season gelang seit 1920 neben den bereits erwähnten New England Patriots und Miami Dolphins erst zwei weitere Male. Für beide dieser „Perfect Regular Seasons“ zeichneten sich die Chicago Bears verantwortlich. Als erstes Team überhaupt blieben die Bears 1934 unter Head Coach George Halas in der regulären Saison ungeschlagen. Diese umfasste damals jedoch nur 13 Spiele. Im NFL Championship Spiel unterlag man allerdings den Giants nach 13:3-Führung im Schluss-Viertel noch mit 13:30. Die zweite Siegesserie der Mannschaft aus Chicago kam acht Jahre später. Damals gewann man alle elf Spiele der regulären Saison. Diesmal verpasste Coach Halas die Niederlage gegen die Washington Redskins. Er diente im Zweiten Weltkrieg. Ganz nah kamen zuletzt die Carolina Panthers einer perfekten Saison. 2015 unterlag das Team um Star-Quarterback Cam Newton den Atlanta Falcons im vorletzten Spiel der regulären Saison mit 13:20. Damit verpasste das Team aus Charlotte, Geschichte zu schreiben. Viel bitterer war jedoch, dass man trotz Erreichen des Super-Bowl-Spiels den ersehnten Ring nicht gewann. Gegen die Denver Broncos um Payton Manning verlor man mit 24:10.

 

Cleveland Browns feuern Head Coach Hue Jackson

Deutlich schlechter läuft es bekanntlich bei den Cleveland Browns. Das in den letzten Jahren erfolgloseste Team der NFL gewann im September zum ersten Mal seit 635 Tagen. Damit beendeten sie eine Negativ-Serie von 19 Niederlagen in Folge. Nichtsdestotrotz trennte man sich nach Woche 8 von Trainer Hue Jackson. Der ehemalige Trainer der Oakland Raiders war zweieinhalb Jahre im Amt gewesen und somit auch für die historische Niederlagen-Serie verantwortlich. Insgesamt gewann er als Head Coach der Brown nur drei von 40 Spielen. Aus individueller Sicht erwischte Brandon McManus – Kicker der Denver Broncos – in Woche 9 einen rabenschwarzen Tag. Bei der 17:19-Niederlage gegen die Houston Texans verschoss er kurz vor der Pause ein Field Goal aus 62 Yards. Doch damit nicht genug: Drei Sekunden vor Schluss hatte McManus die Chance, seinen Fehlschuss aus der ersten Hälfte wieder gutzumachen. Er vergab das Field Goal jedoch erneut  – und damit auch den Sieg für sein Team. Für die Broncos dürften die Play-offs damit in die weite Ferne gerückt sein.